Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Beatenberg

Kirchensonntag 2014

Amtseinsetzung des Pfarrers Lukas Stettler 2004
Vielfalt der Meinungen als göttliches Prinzip

Beatenberg 13. September 2004 (Jungfrau Zeitung)
maba In der vollbesetzten Kirche Beatenberg wurde Lukas Stettler als neuer Pfarrer in sein Amt eingesetzt. Die Installation besorgte im Namen des Synodalrates der protestantischen Kirchen Bern, Jura, Solothurn Pfarrer Ueli Haller, Hinterkappelen.

Jung, sympathisch und engagiert ist das neue Pfarrerpaar Lukas Stettler und Christine Aellig, das sich für die freigewordene Stelle in der protestantischen Kirche Beatenberg beworben hat. Lukas Stettler ist Beatenberg nicht fremd, verbrachte er doch in seiner Kindheit viele Ferienaufenthalte auf der Sonnenterrasse hoch über dem Thunersee. «Mit Lukas Stettler haben sie eine sehr gute Wahl getroffen», sagte Pfarrer Ueli Haller. Lukas Stettler hat sein Vikariat bei Pfarrer Haller absolviert und lebt mit Partnerin Christine Aellig bereits seit zwei Monaten im Pfarrhaus. Trotz Regen war die mit Blumen reichgeschmückte Kirche voll besetzt, der Kirchgemeinderat hatte sich mit der Organisation des Installationsgottesdienstes grosse Mühe gegeben. Sehr schön umrahmt wurde die Feier durch den Gemischten Chor Beatenberg, die Leitung hatten Hans Häsler und Therese Jordi inne.

Auch unterschiedliche Meinungen sind positiv
Pfarrer Ueli Haller stellte Lesung und Predigt unter die Verse 12-17 des 1. Korintherbriefes «Ein Leib, viele Glieder». Er verglich die Glieder Jesu mit verschiedenen Meinungen über Glaube und Kirche: «Vielfalt ist die Einzigartigkeit des göttlichen Prinzips». Sicherheit und Ordnung, auch in der Kirche, seien für viele Menschen oberste Wertvorstellungen. Das Denken werde dadurch gezähmt, sagte Pfarrer Haller. Vielfalt mache aber nur Sinn, wenn Toleranz, Anteilnahme und Solidarität vorhanden seien und wachsen. «Nie darf die Erkenntnis verloren gehen, dass jeder Mensch wertvoll und gut ist. Keine Gruppierung darf sich als absolut setzen», sagte Pfarrer Haller zum Schluss seiner gehaltvollen Predigt.

Pfarrstelle auf Zeit
Regierungsstatthalter Walter Dietrich war anwesend, obschon er Pfarrer Lukas Stettler keine Wahlurkunde überreichen konnte. Infolge Sparmassnahmen im Kanton Bern ist die Pfarrstelle auf 18 Monate befristet, nachher wird sie in eine 80-Prozent-Stelle umgewandelt. «Ich hoffe, dass ich Ihnen dann die Urkunde überreichen kann».
Walter Dietrich verglich das Leben mit dem Wasser, sprudelnd in der Kindheit, gemächlich fliessend im Alter. Der Redner ordnete Pfarrer Stettler bei den Stromschnellen und dem Suchen nach einem breiten Bachbett ein.

Wie eine Blumenwiese
Pfarrer Lukas Stettler und Christine Aellig verglichen die Kirchgemeinde Beatenberg mit einer bunten Frühlingswiese. Wichtig seien der richtige Samen, ein guter Boden, Wärme und Regen. Das Resultat seien farbenprächtige Blumen. Das Pfarrerpaar will mit viel gutem Willen der Kirchgemeinde dienen, aber «es liegt nicht alles in unseren Händen». Der Kirchgemeinderat ist überzeugt, in Pfarrer Lukas Stettler den geeigneten Pfarrer gefunden zu haben. Kirchgemeinderatspräsidentin Elisabeth Wyssen versprach eine kommunikative Zusammenarbeit und wünschte dem Pfarrerpaar viel Glück.

Jungfrau Zeitung: Marianne Baumann